Monday, August 29, 2016

Still alive

Hey folks,

just letting you know that I'm still a resident in the realm of the living. I'm sorry for letting you down for a whole two weeks but please let me explain the reason why. The first week was simply a rather uneventful one since my supervisor Larry had to go to a meeting in Washington DC. This combined with me finishing my assignment way to early basically left me without a job for the rest of the week. Since I didn't want to let boredom prevail I asked around to find something to do, successfully.
On Thursday, August the 18th, I went to the Mount St. Helens Science and Learning Center together with four other CVO scientists to teach young boy scouts, aged 10 to 15, about volcanoes. It was my job to teach them basic geology and volcanology and I probably had the most awesome location for my station. Look at this:

Me, my rocks, the kids and Mt. St. Helens

Man, I am sooo lucky...

On Friday I went out into the field with Jeff to help him with his gravity survey. My fellow students probably recall the use of a gravimeter during our field trip and will come to the conclusion that the procedure to acquire measurements with one of those buggers is one hell of a hassle. The gravimeter we used on that Friday could have been handled by a baby, seriously. I guess the only reason we don't have that kind a instrument at the university is the price: US$ 75.000. We took measurements in the area around Mt. Adams. Here a picture of me standing in a burned forest looking at the volcano that hasn't erupted for 2.500 years.

Burn Baby, Burn
This pretty much sums up the week before I went to my major field trip to remove seismic stations in the national forest around Mt. St. Helens an d Mt. Adams. That involved a lot of driving on dirt and gravel roads in a humongous forest and pulling stations in the battering heat. It was a lot of fun and work but I enjoyed it since it's something I don't get to do very often. Unfortunately the idiot writing this post forgot to bring his camera to the field, therefor I have nothing to show except this glorious Trump sign:

He seems to be holding his scale the wrong way around.
I hope you're not disappointed for I vehemently regret not bringing my camera...
Now you're probably wondering why I'm writing this in english. The reason is simple really: This is my Blog and I do what I want!


 

Monday, August 15, 2016

The Pig-Nic

Howdy folks,

ich hatte am Samstag das Privilieg an einer Tradition des Cascades Volcano Observatory teilzunhemen, dem Pig-Nic. Hierzu eine kleine Geschichtsstunde.

In den Wochen nach dem Ausbruch von Mount St. Helens wurden die Wissenschaflter von Benommenheit geplagt, denn in den dutzenden Wochen zuvor fanden sie kaum Schlaf und standen unter enormem Stress. Ausserdem hatten sie einen guten Freund und Kollegen verloren: David A. Johnston.
Genau zu diesem Zeitpunkt hatte jemand DIE Idee: "Wir grillen ein ganzes Schwein! In den Ablagerungen der pyroklastischen Stroeme am Fuss des Vulkans!" Natuerlich musste alles wissenschafltich dokumentiert werden und weil der Funk von Behoerden und Medien mitverfolgt wurde brauchte das "Experiment" auch einen Namen: "FPP temperature experiment", was fuer "Front Page Palmer" stand, einem lokalen Geologie Professor, der mit dem Ausbruch nichts zu tun hatte und die Glaubwuerdigkeit der USGS Wissenschaftler untergrub indem er eigene Theorien an die Presse sendete. Nach einer Woche war alles bereit und sie flogen das Schwein mit einem Helikopter zum Fuss des Vulkans und achteten dabei, dass sie ueber Funk professionel wirkten. Nach einem ganzen Tag vergraben in den Ueberresten des katastrophalen Ausbruches vom 18. Mai 1980 hatte das Schwein eine Temperatur von 96 Grad Celsius. Nachdem Verladen des Schweins im Helikopter wurde es mit dem unsterblichen Funkspruch: "Vancouver, this is Five Six Yankee. We've completed the FPP temperature experiment and we're bringing home the bacon.", zur Party geflogen. THE END.

Seitdem wird jedes Jahr ein ganzes Schwein gegrillt. Und damit es dem Flair von damals etwas naeher kommt wird den heissen Kohlen Bimsstein zugemischt, Bimsstein vom Mount St. Helens.
 
Meet the P.I.T.-Crew (Porkateer in Training)

 Larry hatte die tolle Idee Eiscreme zu machen, mit fluessigem Stickstoff!

For Science!
Am naechsten Tag sind wir Richtung Norden aufgebrochen, Pugent Sound unser Ziel. Was kann man da machen? Naja, man kann sich zum Beispiel ein Kajak leihen und losschippern. Das sieht dann etwa so aus:

Row, row, row your boat...

Das war ein tolles Wochenende.


Monday, August 8, 2016

We Require More Minerals!

Hey folks,

es hat sich nicht allzu viel getan, meine letzte Woche sah hauptsaechlich so aus:


Das mag nicht sonderlich interessant aussehen aber ich war definitiv erfolgreich. Allerdings hat das niemanden wirklich gluecklich gemacht, denn meine Aufgabe war es Bugs im Programm zu finden, und wie schon gesagt, ich war erfolgreich.

Ich hab aber nicht die ganze Zeit vorm PC verbracht. Am Donnerstag waren wir in der Oper: Interessant. Ich bleibe allerdings lieber bei Musicals, dort wird naemlich nicht unbedingt in italienisch geschrien ... oh, Verzeihung ... gesungen.

Gestern haben wir ein Museum besucht, das urspruenglich eine private Sammlung von Mineralen, Steinen und Fossilien war und nach dem Tod der Besitzer auf deren Wunsch in ein Museum umfunktioniert wurde. Ich zeig euch mal ein paar Bilder.
 
Rhodochrosit, "The Alma Rose", Kristalllaenge: 10 cm.

Alma, Colorado, U.S.A ist der einzige Ort auf der Welt wo man diese Kristallform von Rhodochrosit je gefunden hat. Der Besitzer hat damals eine Million Dollar fuer das Stueck bezahlt. Der Fels ist ausserdem fast komplett mit anderen Mineralen wie Spahlerit, Tennatit, Tertrahedrit, Quartz, Flourit und Calcit ueberzogen.

 
Versteinertes Holz + Kunst = Awesome
Die Sammlung von versteinertem Holz war gigantisch. Ich frage mich wieviel Geld man in die Hand nehmen muss wenn man sich selbst eine kleine Sammlung zulegen will.

 
Quartzkristall, das Schild unten ist etwa 6 cm lang.


Ich hab noch mehr Bilder aber ich lass es jetzt mal gut sein. Ich bezweifle, dass es hier ausser mir Leute gibt die so auf Steine und Minerale abfahren. Ich weiss noch nicht was diese Woche ansteht aber spaetestens naechste Woche um diese Zeit gibt es wieder ein Update.

Cheerio

Tuesday, August 2, 2016

Miscellaneous

What's up.

Hab ne Weile nichts mehr von mir hoeren lassen. Das liegt hauptsaechlich daran, dass viele kleine Dinge passiert sind, die keinen ganzen Post rechtfertigen wuerden. Daher gibts jetzt mal eine Zusammenfassung. Da ich kein Tagebuch fuehre gehts chronologisch etwas drunter und drueber

An einem Sonntag sind Larry und ich zum OMSI (Oregon Museum of Science and Industry) gefahren um Freiwilligen das Konzept einer Vorfuehrung bezueglich der Ausbreitung von Aschevolken zu erklaeren. Das hat ne Menge Spass gemacht und ich bin froh, dass die dort Leute haben die nach einer Vorfuehrung sauber machen. Wir haben uns dann noch die dortige Sammlung von Mineralen angeschaut (just geology things).

An irgendeinem Wochentag (vielleicht sollte ich wirklich sowas wie ein tagebuch fuehren...) haben wir zu Abend bei "Gustavs" gegessen. Warum erwahne ich das? Nun ja, seht selbst:

Keine Ahnung was "Spaten" fuer ein Bier sein soll.
 Ich musste dieses angeblich deutsche Restaurant einfach ausprobieren. Die Speisekarte sah dabei folgendermassen aus: "Spaetzle with (insert random ingredient here)". Easy enough. Ich hatte mich fuer Lachs und Spinat entschieden. Vorzueglich.

An einem anderen Abend wollten Joao und Ryan Downtown Portland erkunden. War ganz nett. Eines muss man den Amerikanern lassen, sie wissen wie eine Bar auszusehen hat:

*Sabber*   
Nach dem Besuch der Bar war Ryan der Meinung ich muesste unbedingt einen ordentlich Doughnut probieren. Also haben wir uns auf den Weg zu "Voodoo Doughnut" gemacht. Das war einen ordentlichen Fussmarsch von Downtown entfernt und auf meine Frage ob wir immernoch richtig laufen kam jedesmal die Antwort: "Just follow all the other people", woraufhin ich jedesmal antwortete: "You've got to be shitting me."
Ich konnte einfach nicht glauben, dass so viele Leute um elf Uhr abends zu ein- und demselben Doughnut-Laden latschen wuerden. Ist aber wahr. Wir haben 25 Minuten in der Schlange gestanden bis ich meinen Doughnut hatte. Ich weiss jetzt warum "obesity" ein Problem in den USA ist. Die Dinger sind echt der Wahnsinn.

Letztes Wochenende fand das "Orgeon Brewers Festival" in Portland statt. Dreimal duerft ihr raten wo ich war. Richtig! Auf der Suche nach ordnetlichem Bier. Neben hunderten lokalen Brauereien gab es ein internationales Zelt. Ich hab mich durch Holland, Belgien, Daenemark und Japan durchgetrunken. Interessant was verschiedene Kulturen alles in ihr Bier tun. Verglichen mit deutschem Bier sind wir echt langweilig. Was nicht heisst, dass unser Bier immernoch das beste ist. Ich hab doch tatsaechlich auch ein deutsches Bier gefunden. Ich kannte den Namen zwar nicht aber es war in der Tat deutsches Bier.

Nachdem Larry von meinem Trip zu Mt. Rainier erfahren hat war er der Meinung ich sollte einen solchen Trip geniessen. Also sind wir nochmal zum Vergnuegen hingefahren. Diesmal hatten wir strahlend blauen Himmel. Ich bin immernoch der Meinung, dass Mt. Rainier der schoenste Berg der Welt ist:

Man beachte den Wanderweg rechts im Bild.

Wenn ich mal nicht unterwegs bin sitze ich vorm PC und programmiere. Da das eher weniger interessant fuer einen Blog ist kann ich nicht sagen wann ich das naechste mal genug zusammen hab um wieder was zu posten. Haltet die Ohren steif.



 

Monday, July 25, 2016

Mt. Rainier Death March

Morituri te salutant,

am Donnerstagmorgen begann mein Trip zu Mt. Rainier zusammen mit Roger "The Machine" Denlinger und Doug mit dem Ziel drei GPS-Stationen aufzustellen, die die Nacht ueber Daten sammeln sollten um am darauffolegenden Tag von uns wieder aufgesammelt zu werden. So viel zur Theorie. Der erste Vermessungpunkt befindet sich auf McClure Rock am Suedhang von Mt. Rainier. Die Aussicht konnte sich sehen lassen.

Aussicht von McClure Rock, Mt. Adams rechts im Hintergrund


Wie sich jedoch herausgestellt hatten wir den falschen Vermessungspunkt eingemessen und unser Gestell war zu klein es um auf dem richtigen Punkt aufzubauen. Wir haben also alles wieder eingepackt und sind abgestiegen.
Der zweite einzumessende Punkt wurde von Strassenarbeitern unter einer Schicht Asphalt begraben. Also auch hier keine Daten. Unsere letzte Hoffnung war also der Messpunkt am Gipfel von Iron Mountain. Meine letzte Hoffnung war zu dem Zeitpunkt ein schneller und schmerzfreier Abgang. Der war mir jedoch nicht vergoennt. Wir mussten alles mit uns schleppen: Wasser, Verpflegung, Zelte, Schlafsaecke, Isomatten, Messgeraet, Antenne, Gestell, Batterie, Kontrolleinheit, Speichereinheit und Solarzellen. Ausserdem gab es keinen Wanderweg zum Gipfel von Iron Mountain. Der Aufstieg bestand also aus Unterholz und flachem, feuchten Bewuchs gepaart mit mindestens 30 Grad Neigung. Achja und es gibt dort Baeren. Spaaaass.
Als wir am Gipfel von Iron Mountain angekommen waren machten wir uns auf die Suche nach dem Messpunkt. Es gab nur noch einen einzigen hoeheren Punkt, eine grosse Felswand. Ratet mal wo das GPS den Punkt angezeigt hat. Der Punkt muss damals mit dem Helikopter angebracht worden sein als der USGS noch Geld hatte. Roger wollte die Geraete dort lassen und am naehctsen Tag nochmal aufsteigen und fuer vier Stunden Daten zu sammeln. Es war immerhin schon neun Uhr abends und es wurde langsam dunkel. Niemand hatte Lust auf einen Abstieg im dunkeln. Als ich Roger jedoch dezent darauf aufmerksam gemacht hab, dass ich soeben meinen letzten Tropfen Wasser zu mir genommen hatte, beschlossen wir abzubrechen. Ich hatte schliesslich kein Wasser mehr und wir mussten schliesslich am naechsten Tag  auch wieder zurueck. Die Aussicht war allerdings ziemlich toll. Mt. Rainier ist definitiv der schoenste Berg, den ich je gesehen hab.

Aussicht auf Mt. Rainier vom Gipfel von Iron Mountain.
 
Ich haette nicht fragen sollen wieviele Hoehenmeter wir an dem Tag aufgestiegen sind aber es waren mehr als 2000 m.

Salvete

Saturday, July 23, 2016

Dillon the Pickle

Tach Jemeinde,

wie ich bereits angekuendigt hab bun ich am Mittwoch Heli geflogen. Bevor ich aber zu meinem Fliege-Helikopter-Schaufel-Asche-Vom-Mount-St. Helens-Ausflug komme muss ich euch von Dienstagabend, dem Abend vor meinem Flug erzählen.
Es ist 5 Uhr abends, der Zeitpunkt an dem ich normalerweise mit meinem Betreuer Larry nach Hause fahre. Ich wollte möglichst fit am nächsten Morgen sein, da ich meine volle Konzentration für den Helikopterflug brauchte und ich beim Ascheschaufeln vor Müdigkeit nicht umkippen wollte. Auf meinem Weg aus dem Observatorium wurde ich von den anderen Praktikanten überfallen, die mir unbedingt zeigen wollten, dass man in den USA auch ordentlich Pizza bekommen kann nachdem ich ein paar Tage zuvor bitter enttäuscht wurde (Pizza mit Frikadellen, Kartoffeln, Petersilie und Bacon kann man wohl schlecht als Pizza bezeichnen, das wäre ja als würde man eine Pizza mit Schinken und Ananas belegen, undenkbar). Ich ließ mich also in der Hoffnung auf gute Pizza überreden unter der Bedingung danach nach Hause gefahren zu werden. Dort anekommen meinte Doug die "Portland Pickles" würden heute spielen. Darauf hatte ich nur eine Antwort: "The Portland WHAT?". Wie es sich herausstellte hat Portland eine Baseballmannschaft mit diesem Namen. Also ich persönlich bin bei dem Gedanken an Gewürzgurken eher weniger eingeschüchtert. Aber ich bin ja auch nicht aus Portland. Da ich keine Wahl hatte bin ich also mit. War ganz nett:

v.l.n.r: Doug, ich, Dillon the Pickle (Maskottchen), Ryan, Joao, Kristen
Das Bild hing am nächsten Tag aus irgendeinem Grund überall im Observatorium...

Sooooo, Mittwoch, Mount St. Helens, Helikopterflug, Ascheschaufeln, ja...
Unser Ziel war es sechs Tonnen voller Asche von der Nordseite der "Pumice Fields" zu besorgen. Da jede Tonne etwa 150 kg wiegt und die nächste Stelle, die mit dem Auto erreichbar ist etwa 6-8 km entfernt ist, haben wir uns einen Helikopter gegönnt. Hier ein paar Bilder:

Pumice Fields, diesmal vom Westen aus gesehen (und aus der Luft)

Das Material kommt an.

Genug geschaufelt



PS: Die Pizza war gut, bestellt in den USA aber keine ganze Pizza für euch selbst. Die kleinste Pizza war (fast) zu viel für mich.

Monday, July 18, 2016

Holy Shit Snacks

Am Wochenende sind wir zu einem Vulkan gefahren. Das mag hier in der Gegend nichts allzu besonderes sein, aber wir haben ja auch nicht irgendeinem Vulkan besucht, sondern Mt. St. Helens!
Da ich immernoch Schwierigkeiten hab alles zu verarbeiten ueberlasse ich es euch zu begreifen wie gigantisch und atemberaubend dieser Ort ist, hier ein paar Bilder:



Hier seht ihr was mit einem Wald passiert, der das Pech hat sich in der Schneise der Druckwelle zu befinden. Ich hab Larry, meinen Betreuer und Gastgeber immer wieder gefragt ob wir oberhalb der Baumlinie sind aber er meinte nur, dass die Druckwelle einfach alle Baeume entwurzelt hat. Wahnsinn.




Spirit Lake, etwa vier Kilometer vom Vulkan entfernt. Das weisse Zeug rechts sind Baeume, die seit der Eruption vom 18. Mai 1980 dort schwimmen.




Mount St. Helens, human for scale. Der Wasserfall (Loowit Falls) ueber meinem Kopf hat eine Hoehe von 55 Metern. Ich bin in dem Bild etwa drei Kilometer vom Krater entfernt, den man uebrigens sehen kann weil die komplette Nordseite des Berges fehlt (ist vielleicht jemadem schon aufgefallen...). Bei dem Erdrutsch sind etwa 3 Kubikkilometer Material bewegt worden, er diente ausserdem als Ausloeser der Eruption. Der groesste Erdrutsch der Menschheitsgeschichte. Dem Erdrutsch folgten Pyroklastische Stroeme und Ascheablagerungen. Das ganze Zeug bildet heute das "Pumice Field" (Bimsfeld) ueber das wir gewandert sind um uns die Ablagerungen anzusehen.



The Pumice Field, mit Blick auf Mount St. Helens, der sich hinter Wolken versteckt. Man nehme die Distanz von der rechten Bildkante zur kleinen braunen Huette und erweitere diese um dieselbe Distanz, dort befindet sich ein Mensch unterhalb eines etwa groesseren Baumes. Nur so als Massstab. Distanz zum Vulkan: ca. 6,5 Kilometer.

Ich hoffe das gibt euch einen Eindruck. Am Mittwoch fliege ich mit dem Helikopter etwa zu der Stelle im letzten Bild um ein paar Tonnen voll Asche zu besorgen. Vielleicht bekomme ich da ein paar Bilder ohne Wolken. Fuer die Leeute die sich wundern, dass ich keine Umlaute benutze: Ich bin gerade bei der Arbeit, erzaehlt es bitte keinem.

Adieu

Friday, July 15, 2016

Pull the Seismometer!

Salam Alaikum,

wir waren nochmal draußen im Feld, jedoch war uns diesmal das Wetter egal. Der Grund? Eine der vielen Messstationen wurde mutwillig beschädigt und wir mussten so schnell wie möglich alle wertvollen Instrumente von dort wegschaffen bevor die Affen herausfinden wieviel die Geräte wert sind. Sie hatten offensichtlich keinen Plan denn sie haben nur die Batterien mitgenommen, ca. 50-70$ pro Stück. War wohl das einzige was sie auf Anhieb als wertvoll einschätzen konnten. Das Seismometer ist 30.000$ wert. Wie ich schon sagte: Affen.
Wir sind da also bei Regen hin, mit dem Wissen, dass ein großer Baumstamm den Weg zur Station versperrt. Wir, die Boy-Band, hatten Kettensäge und Kette zum wegziehen dabei und freuten uns auf deren Einsatz im Regen (nicht). Etwa 20 min nachdem wir den National Forrest betreten haben kam uns auf einer der etlichen Wege ein Auto des Forrest Service entgegen. Das war das erste Mal, dass ich eine Menschenseele außer uns in einem National Forrest getroffen hab. Als wir nach weiteren 20 min endlich an der Stelle des vermeidlichen Baumstammes ankamen fiel uns sofort eines auf: Der Baumstamm blockierte nicht mehr den Weg. Da hat der Typ, der uns entgegengekommen ist, uns doch tatsächlich kurz vorher den Weg frei geräumt. What are the odds?
Angekommen haben wir mit Hilfe von GPS die Station ausfindig gemacht. Während Doug und Ryan das Protokoll zur Aufhebung der Station durchgingen bin ich zurück zum Auto um die Kiste für das Seismometer zu holen. Das Ding ist so unhandlich groß, dass wir das nächste Mal näher zur Station fahren. Im folgenden Photo seht ihr die beiden unterhalb einer Plane beim Einlesen der Daten und die rosa Kiste die ich 300 Meter beregauf tragen durfte.

What a nice activity to spend a rainy day.
Da ich die Kiste geschleppt hab gebührte mir die Ehre das Seismometer zu entfernen.

Nils hält Kleinwagen in Hand. Nils stark.
Alles in allem ein sehr spaßiger Ausflug. Demnächst müssen wir nochmal zu der Stelle und den Rest der Station bergen. Ich hab mir sagen lassen, dass man bei gutem Wetter von dort aus drei Vulkane sehen kann: St. Helens, Rainier und Adams. Mal schauen was sich machen lässt.

Cheerio


Tuesday, July 12, 2016

Arbeit, Arbeit...

Nach meinen vorherigen Posts könnte man den Eindruck erhalten ich würde hier Urlaub machen und nicht arbeiten, der Schein trübt. Ich bin neben dem Lesen von wissenschaftlichen Papers damit beschäftgt Daten von im Labor durchgeführten Experimenten zu verarbeiten, und da hier niemand zuvor mit der dazugehörign Software gearbeitet hat war es meine Aufgabe herauszufinden wie man damit umgeht. Dazu durfte ich mit einer Software rumspielen die die Ausbrietung von Aschewolken und die daraus folgenden Ablagerungen simuliert. Nach dem Spiel gegen Frankreich habe ich ersteinmal die Chaîne des Puys in Frankreich hochgehen lassen, zufriedenstellendes Ergebnis. Nichteinmal beim Mittagessen bleibt einem die Arbeit ersparrt. Nachdem eine Kollegin ihr Mittagessen in der Mikrowelle erhizte und mit dem Messer ansetzte ist jenes explodiert. Das im Cascades Volcano Observatory ansässige "Volcano Disaster Assistance Program" wurde unmittelbar verständig. Daraufhin wurde der Pausenraum unter Quarantäne gesetzt während Aufräumarbeiten durchgeführt und Eruptionstyp analysiert wurden. Zusätzlich zu meinen ganzen anderen Pflichten wurde mir heute auch noch Feldarbeit aufgedrückt. Irgendwo in der Pampa (National Forrest, südlich von Mount St. Helens) hat bei so einem blöden Seismometer das GPS den Geist aufgegeben. Jetzt mussten wir da heute hinfahren und das dumme Teil auswechseln. Ätzend. Und die Fahrt dahin dauerte ewig, überall nur Wald:
Wald (Mt. St. Helens rechts am Horizont hinter Wolken)
Die einzige Abwechslung bot ein kleines Rinnsal:

Kleines Rinnsal (Columbia River)
Ich frage mich echt wie die Leute hier Spaß bei ihrer Arbeit aben können. Vielleicht komme ich irgendwann noch dahinter...


Thursday, July 7, 2016

The Boy Band

Ich bin nicht der einzige Praktikant hier am Cascades Volcano Observatory®. Drei von ihnen muss ich allerdings extra vorstellen: Doug aus Texas, Ryan aus New York und Joao aus Portugal. Zusammen sind wir die "Boy Band". So nennt man uns hier aus irgendeinem Grund.

Am Freitagabend haben mich Joao und Doug nach Portland mitgenommen um ein paar der vielen Breweries auszuprobierenn, anscheinend ist Portlnd sowas wie das Bier-Mekka der Amis. Die wollten mich wohl bekehren. Sie mussten allerdings sehr schnell feststellen, dass das mit nach Rauch, Leder und Schokolade schmeckendem "Bier" nicht so einfach ist. Die sind hier wirklich sehr experimentierfreudig was Bier angeht. Überzeugen konnten mich aber nur die India Pale Ales (IPA's). Wenn man sich jedoch einredet, dass Getränke auf denen "Bier" draufsteht, aber Schokolade drin ist kein Bier ist, kann man es schon trinken. Für den Kommentar hab ich mir ein paar böse Blicke vom Kellner und ne Menge Gegröle von der "Boy Band" verdient.

Am Sonntag bin ich mit Ryan, Doug und Camping Gear zur Küste gefahren. Dort haben wir uns in Canon Beach ein paar kohlensäurehaltige, alkoholische Erfrischungsgetränke gegönnt und uns den "Haystack Rock" angeschaut.

Kohlensäurehaltige, alkoholische Erfrischungsgetränke

Da an diesem verlängerten "4th of July"-Wochenende alle Campingplätze besetzt waren sind wir zu Plan B übergegangen, dem National Forrest. Das ist quasi ein gigantisch großer Wald gefüllt mit 100% Wildniss und 0% Zivilisation, Camping erlaubt. Dort sind wir erstmal 40 Minuten auf Wegen die wie folgt aussahen, herumgedüst um eine Fläche zu finden, die groß genug zum Campen war.

Es wurde langsam dunkel
In er Dämmerung fanden wir dann endlich einen Ort an dem wir uns ausbreiteten, Feuerholz sammelten, Feuer machten und Bier tranken, also IPA's; da kann man schonmal Bier zu sagen.
Am nächsten Tag (Independence Day) wollten wir uns Seelöwen anschaun aber es waren keine da. Den Rest des Tages haben wir mit der Rückfahrt nach Portland verbracht, wo wir uns dann das Feuerwerk angeschaut haben, ziemlich fett, habe aber auch nicht viel weniger erwartet. MURICA!!!


Sunday, July 3, 2016

Sightseeing

JO

wie versprochen war heute Sightseeing angesagt. Normale Menschen schauen sich Städte, Museen oder Denkmäler an, nicht aber ein Vulkanologe mit seinem Schützling. Wir haben uns nach dem Frühstück erstmal auf den Weg zu Mt. Hood gemacht, einem der vielen Vulkane hier. Auf dem Weg dorthin sind wir am Columbia River entlang gefahren. Da ist ein ziemlich großer Fluss, teilweise über einen Kilometer breit. Wir haben an einem Wasserfall halt gemacht, der feuchte Traum eines jeden Geologen. Hier habt ihr mal ein Bild:


Der geübte Vulkanologe erkennt offensichtlich mindestens zwei Lavaströme.

Nach diesem sehr lehrreichen Aufenthalt ging es auch schon weiter. Unsere Mittagspause konnten wir mit dieser Aussicht auf Mt. Hood genießen:

Doofe Wolke

Danach haben wir der Timberline Lodge an der, wie der Name schon vermuten lässt, Baumgrenze des Mt. Hood ein kühles Getränk zu uns genommen. Da waren doch echt Ski- und Snowboardfahrer unterwegs. Im Winter muss Mt. Hood ein beträchtlich großes Skigebiet sein. Die Preise waren moderat, 16 Dollar für 0,5 l Cider. Wers hat der hats. Nachde wir unser Ziel erreicht hatten ging es auch schon wieder Richtung Heimat, die wir nach einer kleinen Odyssee dann auch erreicht haben. Navigieren mit viel zu alten Karten ist garnicht so einfach.
So viel zum heutigen Tag. Bin ziemlich kaputt. Werde es wohl nicht mehr lange durchhalten. Bis denn denn.



Friday, July 1, 2016

Grüße aus Übersee

Hallo zusammen -stop- Bin angekommen -stop- Wetter ist toll -stop- Sehr müde -stop- Hoffe das reicht jetzt -stop-

Spaaaaaß...
Ich hatte einen sehr angenehmen Flug auf dem ich viel gesehen habe, aber leider keine Fotos schießen konnte. Die Route über Iceland, Grönland und Kanada war toll. Ich habe die riesigen Eisflächen des Polarmeeres aus 11000 m Höhe gesehen. Alles weiß mit tollen Mustern auf kleinen bis riesigen Schollen. Ohne Maßstab ist das aus der Höhe allerdings echt schwer einzuschätzen.
Die seenreiche Tundra Kanadas ist ebenfalls wunderschön. Aber das beste kam dann noch. Wir sind auf dem Landeanflug direkt an den ganzen Vulkanen vorbeigeflogen und waren somit fast auf "Augenhöhe". Die Teile sind gigantisch groß, vor allem verglichen mit ihrer Umgebung. Es war kaum zu fassen wie riesig diese Vulkane sind. Und ich habe heute erfahren, dass ich schon in sehr naher Zukunft mit dem Helikopter zum Mt. St. Helens fliegen werde um Ascheproben zu sammeln. Der Wahnsinn. Obwohl ich keine Ahnung habe was ich für einen ersten Eindruck gemacht habe als ich total platt im Office auftauchte und mich vorstellte. Whatever. Ich bin derzeit im Haus meines Betreuers, der noch ein bisschen arbeitet bevor er Heim kommt zum Abendessen. Ich bezweifle stark, dass ich es bis dahin ohne Schlaf auskommen werde.
Ich kann den ersten Tag morgen kaum erwarten, genauso wie die drei darauffolgenden freien Tage. Da wurde mir Sightseeing versprochen. Ich kann mein Glück kaum fassen.
Was ich auch nicht fassen kann, sind die Sicherheitsvorkehrungen der amerikanischen Delta Airlines. Da tun die alles damit niemand mit Sprengstoff oder Waffen an Bord eines Flugzeugs kommt und dann servieren die Mentos und Cola gleichzeitig. Die haben ja mal sowas von keine Ahnung von Pyrotechnik... 

PS: Ich bin eingeschlafen >.< Kein Abendessen =(

Wednesday, June 29, 2016

Hm? In den USA?

Neptunism? Bollocks!

Jap, Ihr habt richtig gelesen., in diesem Blog tut sich mal wieder was. Anlass ist mein Praktikum am Cascades Volcano Observatory in Vancouver, WA, USA.

Derzeit sitze ich in einem kleinen Hotel in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Woher weiß ich das? Nun ja, wenn man sich alle paar Minuten aufgrund ohrenbetäubenden Lärms nicht unterhalten kann und ein Schatten das komplette Zimmer für den Bruchteil einer Sekunde verdunkelt ist wohl kein Vogel vorbeigeflogen. Gut, dass ich hier nichtmal eine ganze Nacht verbringen muss. Ja genau, ich darf morgen früh um 4:30 raus. Aber das ist es sowas von Wert. Ich kann es kaum erwarten endlich einen Fuß auf amerikanischen Boden zu setzen. Das erste was ich tun sollte ist wahrscheinlich in traditionellem amerikanischen Stil eine Flagge kaufen und irgendwo in den Boden rammen: Das ist jetzt mein Land! Dann bau ich noch eine Mauer drumrum damit auch ja alle Mexikaner draußen bleiben und stelle überall Schilder auf mit der Aufschrift: "WARNING! This property is protected by an Armed American Citizien! Absolutely nothing in here is worth dying for!"...
Aber nicht jede Tradition ist es wert fortgeführt zu werden und deshalb werde ich mich wohl mit Steineklopfen und Programmieren beschäftigen. Ich freu mich jetzt schon auf den 4. Juli. Das wird bestimmt der Wahnsinn.

Jetzt geh ich erstmal was mampfen, ganz im Sinne des american way (Ich hab nen riesen Hunger).