Tuesday, June 20, 2017

Tokyo, Kaiserpalast

Jo,

am Wochenende habe ich mir Tokyo vorgenommen. Als ich Shinji freitags von meinen Plaenen fuer Tokyo erzaehlt habe meinte er ich koennte locker drei Tage in Tokyo verbringen. Da ich nur den Samstag wettertechnisch zur Verfuegung hatte, habe ich mir also meine Favoriten rausgesucht. Mein erste Stopp galt dem Kaiserpalast. Umgeben von Hochhaeusern und einer Menge Verkehr liegt der Kaiserpalast inmitten Tokyos. Urspruenglich die Festung, von der aus Japan seit 1600 vom Tokugawa Shogunat regiert wurde, dient der Komplex seit den 1860ern als kaiserliche Residenz. Die Festung ist umringt von einem extrem breiten Burgraben und hohen Mauern aus seh grossen, schweren Steinen. Der Grossteil liegt dabei zudem auf einem Huegel, umringt am Fuss von demselben Burgraben und am Kamm von zusaetzlich von einer Mauer. Bei meiner Umrundung (5 km!) der Festung hatte ich genug Zeit mir alles genau anzuschauen. Zugang zum gelaende ist verboten. Alle Zugaenge ueber den Burgraben werden bewacht. Nur an zwei Tagen im Jahr (Neujahr und der Geburtstag des Kaisers) ist ein Teil des Gelaendes oeffentlich zugaenglich. Mehr als einmal drum herum Laufen war also nicht drin. Hier ein paar Bilder:

Ziemlich surreal...
Seimon-ishibashi, Zugang fuer offiziellen Besuch.

Uebergang von unterem zu oberem Teil.
In unmittelbarer Naehe zum Kaiserpalast befindet sich mein zweites Ziel, der Yasukuni Schrein. Hier werden all jene verehrt, die ihr Leben fuer ihr Land gegeben haben. Dies macht sie parktisch zu Gottheiten, was in sofern ein kontroverses Thema ist, da dies auch Kriegsverbrecher beinhaltet. Nicht ueberall werden Kriegsverbrecher zu Gottheiten erklaert. Natuerlich will ich das Konzept nicht schlecht reden, es ist meiner Meinung nach jedoch ueberholbeduerftig. Hier ein paar Eindruecke:

Ziemlich grosses (und rostiges) Shinto Tor

Der Yasukuni Schrein
Was mir persoenlich auffiel war der Unterschied in der Anzahl an Opfergaben zwischen dem Denkmal fuer die Kamikaze-Piloten und dem Denkmal fuer die Kriegswitwen mit Kindern.  Die Piloten hatten vier- bis fuenfmal soviele Opfergaben.

Danach ging es ins Samurai Museum, eine Privatsammlung umfunktioniert in ein kleines Museum. Ich hatte das Glueck die einzige Person fuer die naechstbeste englischsprachig Fuehrung zu sein und hatte eine Menge Spass an Diskussionen mit meinem Fuehrer. Ausgestellt waren originale Samurai-Ruestungen, teilweise 800 Jahre alt, sowie Waffen und Alltagsgegenstaende. Ausserdem kann man viel ueber die Geschichte Japans zur Zeit der Samurai erfahren. Es gab sogar eine Vorfuehrung, eine Koreographie der Kampfkunst der Samurai. Ziemlich beeindruckend. Hier ein paar Bilder:

Die Ruestung einer sehr hochrangigen Person.
Die Ruestung einer vergleichsweise kleinen Person.
Da muss natuerlich kompensiert werden.

Soviel zu meinem Wochenende. Ich weiss noch nicht genau was ich am kommenden Wochenende tue. Ich habe noch einige Anlaufpunkte in Tokyo. Mal schauen.

Bis denn denn
Nils



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